Im Winter mit dem Wohnmobil unterwegs: So wird die Tour zum Erfolg
Die Hauptsaison des Wohnmobiltourismus ist ganz klar der Sommer. Dennoch gewinnt auch das Wintercamping immer mehr an Beliebtheit: Wer einmal eine Tour im Schnee unternommen hat, möchte dieses Gefühl nicht mehr missen. Damit der Winterurlaub trotz kalter Temperaturen zu einem schönen Erlebnis wird, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden.
Beispiel Wohnmobile
Wintertauglich oder winterfest: Wo liegt der Unterschied?
Als wintertauglich gilt ein Wohnmobil, wenn es einen Test bestanden hat, in dem es seinen Innenraum innerhalb von zwei Stunden von 0 auf 20 Grad Celsius erwärmen muss. Für winterfeste Reisemobile ist der Kältetest deutlich härter: Innerhalb von vier Stunden müssen sie ausgehend von minus 15 Grad Celsius eine Innentemperatur von 20 Grad erreichen. Zudem wurden als winterfest ausgezeichnete Fahrzeuge auf ihre Isolierung und die Funktionsfähigkeit der Wasseranlage bei kalten Temperaturen überprüft.
Ohne die richtige Heizung wird der Winter ungemütlich. Informieren Sie sich daher vor dem Kauf eines Wohnmobils darüber, welches Heizsystem verbaut ist und wie viel dieses leisten kann. Reisemobile aus der Einstiegsklasse verfügen meist über eine klassische Warmluftheizung. Manche Premiummodelle hingegen arbeiten mit einer Warmwasserheizung im Doppelboden, die eine ähnliche Wirkung hat wie eine Fußbodenheizung im Haus.
Neben der Heizung sollten Sie auch auf eine ausreichende Luftzirkulation achten
Hinterlüftete Dachstauschränke sind beispielsweise von großer Bedeutung, um die Bildung von Schwitzwasser zu verhindern. Für ein angenehmes Raumklima sollten Sie außerdem mindestens zweimal täglich stoßlüften und für fünf Minuten alle Türen und Fenster öffnen.
Vor dem Losfahren sollten Sie die Bord- und Starterbatterien vollständig aufladen. So beugen Sie plötzlichen Stromausfällen und Motorstartproblemen vor. Auch der Gasvorrat sollte maximal gefüllt sein. Um den Gasvorrat während der Campingtour im Auge behalten zu können, sollten Sie ein Füllstandmessgerät bei sich tragen.
Tipp: Zugefrorene Wasserleitungen sind ärgerlich, beim Wintercampen jedoch ein mögliches Szenario. Wer vorbeugen möchte, kann ein für die Wasseranlage geeignetes Frostschutzmittel in die Spül- und Waschbecken gießen.
Welches Zubehör eignet sich für die Wohnmobil-Tour im Winter?
Darüber, welches Zubehör notwendig ist und welches nicht, lässt sich streiten. Eines aber ist unverzichtbar und bei Glatteis und Schnee sogar gesetzlich vorgeschrieben: die Winterreifen. Hierbei ist ausschließlich das Schneeflocken-Symbol als Garant für die Wintertauglichkeit zulässig, die M+S-Kennung ist nicht mehr ausreichend.
Auch das Vorzelt sollte an den Winter angepasst werden. Spezielle Wintervorzelte verfügen über besonders starke Gestänge und ein schräges Pultdach, von dem der Schnee abrutschen kann. Packen Sie einen Hammer und eine Zange ein, um die Heringe in den gefrorenen Boden treiben und herausziehen zu können. Damit neben dem Vorzelt auch das Dach das Fahrzeugs schneefrei bleibt, empfiehlt sich ein Besen mit Teleskopstange.
Die größte Kältebrücke des Fahrzeugs ist die Windschutzscheibe. Schützen Sie diese daher mit einer Isolationsmatte, wenn Sie gerade nicht fahren. Auch ein passgenau zugeschnittenes Styroporbrett aus dem Baumarkt kann Abhilfe schaffen. Wer möchte, verbessert das Raumklima zusätzlich, indem er auf das eigene Wohnmobil abgestimmte Teppichbeläge anfertigen lässt.
Zuletzt sollten Sie natürlich das Frostschutzmittel nicht vergessen. Neben den vereisten Fenstern besteht im Winter außerdem die Gefahr eines gefrorenen Türschlosses. Nehmen Sie daher auch ein Enteiserspray mit und stellen Sie sicher, dass dieses nicht im Fahrzeug lagert, sondern bei Spaziergängen und anderen Unternehmungen mitgeführt wird.
Tipps für einen winterfesten Aufenthalt auf dem Stellplatz
Viele Campingplätze haben in den Wintermonaten nicht geöffnet – die übrigbleibenden sind unter den Wintercampern umso begehrter. Es lohnt sich also, den Stellplatz weit im Voraus zu reservieren. Geht der Urlaub los, sollten Sie darauf achten, das Wohnmobil gleichmäßig zu beladen. Eine unausgewogene Gewichtsverteilung kann auf glatten Straßen und an Steigungen zum Problem werden und die Traktion behindern.
Bei der Ankunft am Stellplatz sollten Sie die Parzelle zunächst von lockerem Schnee befreien. Ein fester, ebenerdiger Stand erleichtert das Einparken und Nivellieren des Wohnmobils. Bauen Sie einen Schneewall um das Fahrzeug auf, können Sie verhindern, dass unter dem Wohnmobil Zugluft entsteht, die ihm wichtige Wärme entzieht.
Ein Landstromanschluss ist beim Wintercamping selbstverständlich unerlässlich – schon allein aufgrund des viel höheren Verbrauchs als im Sommer. Achten Sie beim Verlegen des Stromkabels darauf, dass dieses komplett von der Trommel abgerollt wurde. Es kann ansonsten zu einer Überhitzung und darauffolgend zu Schwelbränden kommen. Legen Sie das Kabel in großen Schlaufen unter dem Fahrzeug aus und platzieren Sie es nicht auf dem Weg. Dort könnte es beim Schneeschieben beschädigt werden.
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