Wohnmobil aufbocken: Wann es Sinn macht, wie es geht, was es bringt
Stolzer Besitzer eines neuen Wohnmobils? Oder Ihr Camper hat Sie schon auf spannenden Touren begleitet, von Frühjahr bis Herbst? Wohnmobil oder Wohnwagen im Winter aufzubocken, entlastet Reifen, Radlager und Federn – und verhindert, dass sich Ihr Womo die Füße plattsteht. Aufbocken sorgt auch bei Hochwasser für ein Plus an Sicherheit. Doch wie packen Sie die Sache an?
Beispiel Wohnmobile
Wozu Wohnmobil aufbocken – muss das wirklich sein?
Beim Thema Wohnmobil aufbocken scheiden sich die Geister unter den Camper-Fans! Einige sind überzeugt, dass Aufbocken dem Womo schadet, es sich dadurch verziehen und undicht werden kann. Auch, so ein Argument, sei die Radaufhängung nicht für solch dauerhaftes Entlasten gemacht. Hersteller dagegen raten oft zum Aufbocken – z. B. mit Unterstellböcken, Reifenschonern, Wheel-Savern oder Reifen-Luftkissen. Wohnmobil oder Wohnwagen aufbocken macht Sinn
- bei Dauercamping
- zwecks Reifenwechsel
- im Winterquartier
Wohnwagen aufbocken: Wie Sie es NICHT machen sollten
Sie sind Dauercamper und Ihr Wohnwagen steht für lange Zeit in der gleichen Position? Aufbocken – auf ebenem Gelände! – verhindert, dass Aufbau und Räder Schaden nehmen. Dazu muss das Fahrzeug korrekt ausgerichtet sein und richtig gestützt werden. Was bedeutet, dass Sie die Wohnwagenstützen weder beim Reifenwechseln nutzen, noch zum Nivellieren oder Anheben einsetzen sollten: Fahrgestell und Unterbau verzeihen soetwas nicht. Auch sollten Sie der Versuchung widerstehen, einen Wohnwagen auf Dauer mit dem Wagenheber aufzubocken: Zu starke Kräfte wirken auf das Chassis – und die Grundplatte verzeiht dies kaum.
Wohnwagen oder Wohnmobil aufbocken? So geht es
Im Prinzip brauchen Sie nur Unterlegkeile, Unterstellböcke bzw. spezielle Kissen für die Reifen, ggf. Gummimatten – und eine Wasserwaage. Um den Wohnwagen quer auszurichten, starten Sie mit der kurzen Fahrzeugseite und nutzen dazu z. B. Stufenkeile bzw. Rundkeile. Ist der Wohnwagen mit Unterlegkeilen quer ausgerichtet, geht es an die Längsausrichtung: Steht der Camper waagerecht? Alles passt, sagt die Wasserwaage. Alternativ können Sie Stützblöcke – auf einer Bodenplatte gegen Einsinken positioniert – verwenden; die Grundplatte ist dort oft schon mit im Paket. Damit Metall nicht auf Metall reibt, kommt zwischen Metallblock und Rahmen eine Gummimatte zum Einsatz – so verrutscht nichts! Perfekt abgestützt, kann sich das Gewicht gut verteilen, weshalb Sie nicht zu wenige Unterstellblöcke nehmen, sondern etwa sechs bis acht Stück gut verteilen sollten. Um den Caravan zu nivellieren, setzten Sie diese jedoch nicht an der Bodenplatte, sondern stets am Rahmen an. Abschließend sorgen die vier Wohnwagenstützen für Stabilität, mechanisch, hydraulisch oder manuell ausgerichtet. Die Stützen nähern sich dem Boden? Jetzt vorsichtig noch etwas weiterdrehen – und darauf achten, dass diese Ihr Gefährt nicht anheben.
Passt, hat Luft, aber wackelt nicht! Weitere Aufbock-Ideen
Besonders praktisch und schnell in der Handhabung: Wheel Saver bzw. Reifenschuhe zur direkten Anbringung am Reifen. Auch sind Reifen-Luftkissen eine gute Alternative zu Unterstellböcken: Einfach am Reifen anlegen, mit dem Wohnmobil darauf fahren und aufpumpen! Geht es allerdings um ausgedehnte Standzeiten, sind (Kunststoff-)Keile die stabilere Wahl – sie halten einfach länger durch. Apropos Stabilität: Womit Sie Ihren Camper aufbocken, hängt nicht zuletzt davon ab, wie schwer Ihr Fahrzeug ist. Stützlösungen wie Keile sind jeweils nur für eine bestimmte Arbeitslast zugelassen.
Der nächste Starkregen kommt bestimmt!
In manchen Regionen herrscht regelmäßig Hochwasser. Um Wasserschäden am Womo vorzubeugen, können Sie Ihren Camper preiswert und bei viel Bodenfreiheit über Unterstellböcke aufbocken. Oder Sie nehmen die Räder ab, um sie sicher andernorts zu lagern (oder lagern zu lassen), geschützt vor Wasser, Sonneneinstrahlung und Schmutz. Etwas teurer: Spezielle Auftriebskörper, die Sie passend zu Ihrem Fabrikat beim Hersteller bekommen. Dabei handelt es sich um stahleingefasste Styroporblöcke, die schwimmen können – bis auf mehrere Meter Wasserhöhe. Sinkt später der Pegel, gehen auch die Auftriebskörper an ihren Platz zurück.
Wohnmobil im Winter aufbocken, Standplatten vermeiden
Nein, es gibt keine Vorschrift, die besagt, dass Sie Wohnmobil oder Wohnwagen im Winter aufbocken müssen. Trotzdem kann Aufbocken zum Werterhalt Ihres Fahrzeugs beitragen. Sie fragen, was so schlimm an einem Standplatten ist? Der Reifen flacht in Bodennähe ab und verformt, weil einseitig belastet. Frost – bzw. Sommerhitze – tun ihr Übriges und stressen den Reifen. Je schwerer ein Fahrzeug, desto größer die Belastung. Kommt es durch wenige Wochen Standzeit zu einem Platten, beschwert sich Ihr Womo darüber durch leichtes Vibrieren während der Fahrt – ein Phänomen, das wieder verschwindet. Bei stärkerem Standplatten heißt es fast immer: Ab zum Reifenwechsel! Stellen Sie Ihren Camper für den Winter auf vier Unterstellblöcke etc. (nicht auf seine Stützen). Schließlich heißen Stützen so, weil sie exakt dies tun – statt anzuheben oder zu nivellieren. Die Blöcke werden achsnah am Rahmen platziert – und nur soweit, dass die Räder zwar entlastet sind, aber noch leichten Bodenkontakt haben. Ihr Wohnmobil soll nur kurzzeitig stehen? Erhöhen Sie den Reifendruck auf den zulässigen maximalen PSI (Pound Per Square Inch) bzw. den herstellerseitig empfohlenen Wert.
Camper zum Reifenwechsel aufbocken
Nach einer Reifenpanne können Sie Ihr Wohnmobil vorübergehend aufbocken – und dazu ganz klassisch mit dem Wagenheber arbeiten. Sie ziehen die Handbremse gegen Wegrollen an, sichern das Rad gegenüber des Platten mit einem Unterlegkeil. Erst lösen Sie die Radmuttern, dann bocken Sie Camper oder Wohnwagen auf. Alles steht sicher und gerade? Sie lösen das alte Rad – und bringen das neue Rad an. Nun ziehen Sie die Radmuttern ein kleines bisschen an, senken das Fahrzeug ab und sichern erst jetzt die Muttern voll. Keine Lust auf solchen Aufwand? Ein Reifenwechsel in der Werkstatt schließt auch Pflege und Check von Reifen und Felgen ein. Denn Reifen sind sicherheitsrelevante Bauteile! Schmutz und Rückstände haben an Womo-Unterseite und Radläufen nichts zu suchen – weil sie nicht zuletzt das Ausbreiten von Nässe begünstigen.
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Eine gute Wohnmobilvermietung bietet Ihnen Rundum-Service, auch bei Reinigung und Pflege. Eventuell haben Sie schon bemerkt, dass normale Waschstraßen selten groß genug für Ihr Wohnmobil sind? Fachgerechte Reinigung von innen und außen sorgt dafür, dass sich Ihr Reisepartner von seiner Schokoladenseite zeigt. Als passionierte Camper-Experten beantwortet wohnmobilvermietung-luft.de auch gern Ihre Fragen zum Thema Wohnmobil aufbocken. Allerdings: Wer ein Wohnmobil mietet, hat mit Problemen wie Plattfuß oder Hochwasser nichts zu tun. Sondern genießt einfach die Fahrt: Der nächste Urlaub kommt bestimmt!
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